Aus irgendeinem Grund möchten so viele Kunden PDFs zum Download auf ihren Seiten anbieten. Vermutlich haben sie keinen Mac. Als Fullservice Agentur scheut man sich natürlich nicht vor der Arbeit, sondern stürzt sich voller Freude hinein. Mit der Extension pdf_generator2 wird das zum Kinderspiel! Und das mit CSS Support, inklusive Hintergrundbildern! Dieser Beitrag zeigt wie.
Ein Artikel von Paul Lunow, erschienen 2009 auf Interaktionsdesigner.de.
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Mal eine aktuelle TYPO3 und PHP Version auf dem Server vorausgesetzt benötigt man nur noch die Extension pdf_generator2. Bei der Installation gibt man einen Pagetype an (Standard ist 123), den man sich merken sollte. Fertig! Auf einer beliebigen Seite im Projekt kann man jetzt “type=123” an die URL anhängen und bekommt ein schlichtes PDF zum Download angeboten. Ohne RealUrl index.php?id=12&type=123 **Mit RealUrl **meine/klasse/struktur/seite-zwei.html?type=123 (bzw. einer erweiterten Anpassung der RealUrl Konfiguration)
Die PDF sieht noch nicht so schön aus. Deshalb muss das Pageobjekt erweitert werden. Dazu wird als erstes ein HTML Template und eine neue CSS Datei angelegt. Ich schlage vor im Ordner fileadmin/template/pdf/. In beiden Dateien muss man natürlich etwas eintragen. Nehmen wir an, die Marker ###BREADCRUMB###, ###CONTENT### und ###FOOTER### sollen im PDF erscheinen. Also gehts ins Typoscript. Am besten auf Rootebene, damit sich die Einstellungen für das gesamte Projekt durchsetzen. Hat man einen Unterbereich, in dem das PDF anders aussehen soll, kann man das aber natürlich beliebig verschachteln. Der pdf_generator2 hat automatisch ein neues Pageobjekt mit dem Namen pdf_generator angelegt. Das wird erweitert:
pdf_generator {
# passende CSS Dateien laden
includeCSS {
file1 = fileadmin/template/pdf/style.css
file1.media = screen
}
# eigenes Template erstellen zur optimierten Ausgabe
10 = TEMPLATE
10 {
template = FILE
template.file = fileadmin/template/pdf/template.html
# benötigte Marker kopieren
marks {
BREADCRUMB < page.10.marks.BREADCRUMB
CONTENT < page.10.marks.CONTENT
FOOTER < page.10.marks.FOOTER
}
}
# Standard PDF Generatorkram entfernen
50 >
}
CSS und Template sollten klar sein. Interessant wird es bei den marks. Aus dem Standardobjekt page werden alle Marker kopiert, damit sie im PDF Template zur Verfügung stehen. Am Ende wird mit 50 > das Standardtyposcript der Extension gelöscht. Hier war eine Datenbankabfrage angegeben, die sehr einfach die Inhalte der Seite ausgelesen hat. Vergisst man diese Zeile hat man seinen Inhalt doppelt im PDF.
Es gibt in der Doku der Extension verschiedene Wege einen Downloadlink vom PDF der aktuellen Seite anzugeben. Zum Beispiel mit einer Benutzerfunktion, die aus dem Typoscript ein PHP Script aufruft. Da das CONTENT Objekt nach den meisten Anleitungen schon ein Element vomTyp COA ist, füge ich einfach eine neue Ebene hinzu:
CONTENT = COA
CONTENT {
20 = CONTENT
# ... usw usf ....
50 = TEXT
50 {
value = Download als PDF
postUserFunc = tx_pdfgenerator2->makePdfLink
postUserFunc.target = _blank
}
}
Und schon findet sich auf jeder Seite ein Downloadlink. Wenn man es auf diese Art macht, sollte man allerdings die Ebene bei der PDF Generierung wieder entfernen, z.B. so:
pdf_generator.10.marks.CONTENT.50 >
Es ist natürlich äußerst unpraktisch bei jeder Änderung ein PDF zu generieren, herunter zu laden, anzusehen, nur um dann wieder von vorne anzufangen. Deshalb empfehle ich temporär einen weiteren Seitentyp anzulegen, der die gleichen Eigenschaften hat, aber kein PDF generiert sondern einfach die Vorlage anzeigt. Als erstes erhält der neue Seitentyp pdf_generator_preview alle Eigenschaften von pdf_generator. Damit kein PDF erzeugt wird, muss die Eigenschaft config entfernt werden.
pdf_generator_preview < pdf_generator
pdf_generator {
config >
typeNum = 272
}
Damit die Seite ansprechbar ist, wird eine neue Typennummer angegeben. Mit 272 erfolgt der Aufruf dann über index.php?id=12&type=272 Auf dieser Seite kann man in Ruhe ausprobieren. Es bietet sich auch an darauf zu achten, dass die Seite validiert und weder HTML noch CSS Fehler enthält, dann klappts auch mit der PDF Erstellung.
Das mieseste Problem war der Name im Downloaddialog. Der Browser hat immer “index.php” vorgeschlagen was bei unkundigen Benutzern schon leichte Schwierigkeiten hervorrufen könnte. Leider habe ich im Zusammenspiel mit RealURL nur einen harten Weg gefunden den Namen anzupassen. Und der geht direkt in die Extension untertypo3conf/ext/pdf_generator2/class.tx_pdfgenerator2.php ab Zeile 83: Hier wird die Variable $filename mit einer Get/Post-Variable belegt. Bitte fragt mich nicht wo die herkommt, sondern ersetzt die Definition der Variable einfach durch den Titel der aktuellen Seite:
$filename = '; filename = "'.t3lib_div::convUmlauts($GLOBALS['TSFE']->page['title']).'.pdf"';
Der eigentliche Name ist verpackt um per Header dem Browser übergeben zu werden, der Name steht in $GLOBALS[‘TSFE’]->page[‘title’]. Und die Funktion t3lib_div::convUmlauts($string) ersetzt Umlaute in normale Buchstaben, also wird ä zu ae usw. Das spart schon mal ein bisschen Ärger. Achtung: Es ist nicht klug Extensions auf diese Art anzupassen, da die Änderungen beim nächsten Update verloren gehen. Da man die Änderung mit Beginn des nächsten Projekts wahrscheinlich vergessen hat, sollte man sich selbst daran erinnern, und zwar in der Datei ext_emconf.php. Die hier gespeicherten Inhalte werden im TYPO3 Backend dargestellt.
Jetzt wird die Sache richtig spannend. Der Kunde möchte in den PDFs seine Hausschrift verwendet sehen und nach seiner Erfahrung sollte das ganz einfach zu machen sein (grrrrr…). Dann mal los! Wir haben auf dem Server die PDFlib installiert mit der es funktioniert hat und für die diese Anleitung ist. Ich vermute aber der Weg ist ein ähnlicher für fpdf. Und so gehts: 1. pdf_generator2 erklären, dass es die PDFlib benutzen soll. Das passiert über den Constant Editor in der Kategorie PDF_GENERATOR2 unter Others der Eintrag Use pdflib. 2. Extension pdf_generator2_fonts installieren. Datei herunterladen, Extension installieren, fertig. Keine große Sache. 3. Eigene Schrift hochladen. Mit der Installation der Extension pdf_generator2_fonts schnallt die pdf_generator2 Extension automatisch, dass sie in dem neuen Ordner nach Schriften suchen soll. Von der gewünschten Schrift braucht man eine *.ttf Datei, diese kommt in den Ordner typo3conf/ext/pdf_generator2_fonts/fonts/.** **4. Neue Schriftart bekannt machen. (das ist der nervigste Schritt, durchhalten!) Zurück zum Generator: in der Datei typo3conf/ext/pdf_generator2/html2ps/html2ps.config befindet sich eine XML Struktur in der die zur Verfügung stehenden Schriftarten gespeichert sind. Hier muss man den Knoten <fonts-pdf> suchen und ein neues Kindelement namens <family> anlegen. Am besten man kopiert einen vorhandenen Eintrag. Im Attribut name wird der Name der Schriftfamilie angegeben. Eine Schriftfamilie besteht aus unterschiedlichen Schriftschnitten, z.B. normal und fett. Diese Schriftschnitte bekommen jeder ein weiteres Kindelement.
<family name="compatil">
<normal normal="Compatil" italic="Compatil-Italic" oblique="Compatil-Oblique" />
<bold normal="Compatil-Bold" italic="Compatil-BoldOblique" oblique="Compatil-BoldOblique"/>
</family>
Der im Attribut normal angegebene Name ist wichtig. Schreibweise merken und weiter runter scrollen. In den Elementen <ttf> wird der eben definierte Name einer TTF Datei zugeordnet. Braucht man also die Schnitte normal und fett, fügt man hier zwei Einträge hinzu:
<ttf typeface="Compatil" embed="0" file="COMMECFR.TTF"/>
<ttf typeface="Compatil-Bold" embed="0" file="COMMECFB.TTF"/>
Groß- und Kleinschreibung spielt hierbei eine Rolle! Auch die Schreibweise der Dateiextension. 5. Schriftart zuweisen. Das passiert ganz entspannt in der CSS Datei, wie gewohnt:
body {
font-family: "Compatil";
}
**Fertig! **Ich drücke die Daumen, dass es bei dir genau so gut klappt und die Besucher bald Tausende interessante PDF Dateien herunterladen können.
David Will hat eine Lösung entwickelt für den Fall, das verschiedene PDFs von einer Seite generiert werden müssen. Mehrere PDFs mit pdfgenerator2. Vielen Dank!