Ja, ich bin dabei. Folge meinen Updates unter http://www.twitter.com/paul_lunow. Ich bin eingestiegen in die Welt des Microbloggings. Als voll aktiver Mitbewohner der Web 2.0 WG darf Twitter im Portfolio natürlich nicht fehlen. Dabei habe ich nicht immer so gedacht. Lange habe ich jede Umfrage lächelnd mit der Antwort “Den Mist brauche ich nicht” beantwortet und bin weiter gezogen. Aber das hat sich geändert! Twitter rückt mehr und mehr in den Webmittelpunkt und mit einer guten Auswahl von Menschen deren Updates man folgt, erhält man viele lustige oder nützliche Informationen. Ein paar Autoren von Fachbüchern sind ebenfalls dabei und während man ihr Buch ließt kommt eine Nachricht wie “Mache Glühwein warm, von wegen Frühling”, dass macht es menschlicher, näher. Und man wird immer wieder überrascht. Zum Beispiel von den Drei Fragezeichen oder Fettes Brot. Alle dabei. Und zu guter Letzt ist es ein nettes Gefühl zu wissen, nein zu lesen(!), dass man nachts um halb 2 nicht der einzige ist, der vor dem Computer sitzt und sich mit Dingen beschäftigt die bei Stromausfall keine Sau interessieren. Also los gehts! Allerdings hat wohl niemand Lust ständig Neuladen auf der Twitterseite zu drücken. Deshalb braucht man einen guten Twitter-Client: Ein kurzer Test mit Schreenshots, Links und persönlicher Empfehlung folgt in diesem Artikel.
Ein Artikel von Paul Lunow, erschienen 2009 auf Interaktionsdesigner.de.
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Ich halte nichts von Adobe Air. Es gibt ein paar Programme, die ich nutze, aber ungern und die Updates mag ich nicht und mein Computer mit Zeug zu zuballern (komisch, passiert trotzdem), deswegen kommen für mich nur native Twitter-Clients in die engere Auswahl, welche einfach so auf meinem Mac 10.5 Leopard laufen. Und Growl unterstützten sie natürlich alle. Treu nach dem Motto: Ohne Growl, ohne mich. In alphabetischer Reihenfolge kommt jetzt die Übersicht der Programme, die einen guten Eindruck gemacht haben und sich einfach finden ließen.
Bluebird hat ein Problem weil es zwei Programme mit diesem Namen gibt/gab. Der erste, native Twitter-Client gefällt mir sehr gut. Er ist aufgeräumt und bietet die Möglichkeit das Fenster per Themes zu verändern. Auch das größenveränderbare Fenster für neue Nachrichten gefällt mir sehr gut. Er kommt von Hause aus mitjeder Menge Sounds, das geht natürlich überhaupt nicht. Auch wird die Anzahl der neuen Tweets wird nicht im Dockicon dargestellt, schade. Die Internetseite von Bluebird ist dafür äußerst cool und das Programm noch in der Betaphase, man darf also gespannt sein! Größe: 6,4MB
Der ehemals auch blaue Vogel hat wegen oben erwähnten Problemchen einen neuen Namen bekommen und hört jetzt auf den Titel Buzzbird. Ihn gibt es für verschiedene Betriebssysteme, weil er auf dem Mozilla XUL Framework basiert, was allerdings dazu führt das es altbekannte HTML und CSS Probleme bei Größenveränderungen gibt. Die Tweets als iChat Bubbles gefallen mir nicht besonders, es gibt keine Suche und nur wenig Optionen. Dafür mit der stolzen Größe von 52,6MB - wozu? Die aktuelle Version 0.1 lässt für die Zukunft auch noch einiges erwarten. Die offizielle Seite bietet viele Informationen wie Wiki, Forum und Sources, wer einen Einstieg in die Programmierung sucht ist hier sicher gut aufgehoben.
Die Twitter-Lounge ist groß angelegt und bietet sehr viele Ansichten und Suchen. Es gibt eine iPhoneapplikation und das interessanteste Feature ist die Synchronisation zwischen diesen beiden. Leider in der aktuellen Betaversion noch nicht fertig. Das Design ist mir allerdings viel zu bunt und das Fenster benötigtviel zu viel Platz. Der Versuch es auf die gleiche Größe wie die anderen Clients zu bringen sieht man ja im Screenshot. Definitiv bemerkbar macht sich, dass Lounge länger braucht zum Starten und Beenden als die anderen Programme. Was allerdings nett ist, ist der Name. Auf der eigenen Twitterseite steht dann unter jedem Tweet: “xxx Minutes ago from Lounge”. Lustig. Die aktuelle Version 0.4.1 ist natürlich auch noch in der Betaphase und befindet sich hier. Größe: 1,6MB
Mit Nambu habe ich die meiste Zeit getwittert, deshalb kriegt es ein größeres Bild. Nambu bietet viele interessante Features die ein effizientes Twittern ermöglichen. Im Screenshot oben sieht man die Trends, die nach Current, Today und This Week aufteilbar sind. Es lassen sich suchen speichern und mitverfolgen, es gibt verschiedene Ansichten, z.B. die geniale Spaltenansicht mit der man parallel verschiedene Streams verfolgen kann, z.B. Suchanfragen. Nambu zeigt die Anzahl der neuen Tweets im Dock an und darüber hinaus noch viele weitere Einstellungsmöglichkeiten. Es hat Support für FriendFeed, indenti.ca und Ping.fm. Es gibt einen iPhone Client und viele, regelmäßige Updates. Die aktuelle Version ist 1.1.7 und in der letzten Zeit mächtig gewachsen. All das und noch viel mehr gibt es auf der Nambuseite. Auf der Festplatte gibt sich Nambu mit 10,1MB zufrieden.
NatsuLion ist ebenfalls sehr groß geworden und bringt seinen eigenen iPhoneableger mit. Das Interface ist übersichtlich und intuitiv, “schön” blau-weiß-gestreift und mit akzeptablem Funktionsumfang. Das Textfeld für eigene Tweets besteht nur aus einer Zeile und ist mir zu klein und unauffällig am unteren Fensterrand. Die Buttons brauchen insgesamt viel Platz und sind mir wenig Trickreich angeordnet. Solide und funktionierend. Ideal für Twittereinsteiger die noch nicht komplett alle Möglichkeiten entdeckt haben oder wollen. Am besten selber ausprobieren. Größe: 3,7MB.
Verbraucht ebenfalls viel Platz, kommt mit einer riesigen Eingabeleiste daher und zeigt die letzte, eigene Nachricht immer groß und grau an. Dafür lassen sich über die umfangreichen Einstellungen aber die Farben individuell ändern oder mit einem Theme bestimmen. Eine sehr interessante Funktion ist der “Pause”-Knopf. Für Meetings oder wichtige Projekte praktisch. Es zeigen sich tweetspezifische Optionen bei Klick auf einen Eintrag, allerdings ist manchmal unklar wo ein Tweet anfängt und der andere aufhört. Insgesamt eher schwerfällig und mit einem, ich sage mal, mittel-schönem Dockicon und Homepage. 2,6MB - aber nichts für Designfreunde. [CMD]+[Q]
TwitterPod dagegen hat ein besseres Icon. Außerdem überrascht es mich gerade beim starten mit der Ankündigung zu Version 2.0. Wow, da muss sich was getan haben, aber die Versionshistorie sagt “Various small bugfixes”. Na, wenn das mal nicht 2.0 like ist. Wie im Screenshot zu sehen versucht dieses Programm so klein wie möglich zu sein. Für mich aber gespart an der falschen Stelle. Dass ist keine komfortable Art und Weise zu lesen. Es gibt eine systemweite Tastenkombination um schnell neue Nachrichten zu schreiben. Das ist praktisch. Zu erwähnen ist natürlich auch das TwitterPod eine Art Visualisierung der Tweets mitbringt. Das sind bunte, sich bewegende Streifen über die die neuen Nachrichten fliegen. Aha? Wers braucht, soll sich das installieren. 3,7MB sind akzeptabel.
Twittia ist endlich wieder ein schöner Client, der perfekt in die OSX Umgebung passt. Die Tweets sind schön geordnet die Seitenleiste schafft Überblick und die Icons sind unaufdringlich. Alle, bis auf das Dockicon. Das ist leider potthässlich. Eine gute Idee sind die unterschiedlichen Einstellungen für den Client, je nach dem ob man da ist oder gerade den Computer in Ruhe lässt. Als einziger Twitter-Client zeigt der hier die neuste Nachrichten unten an, was mich dermaßen verwirrt, dass ich ihn nicht benutzen kann. Außerdem ist mir das Eingabefeld viel zu klein, es kann sich auch nicht vergrößern bei längerem Text. Unpraktisch. Mit 1,9MB ist er aber schön klein, startet fix und gefällt mir insgesamt sehr gut. Mehr gibt es auf der Internetseite. In Arbeit ist auch die neue Version die ich bestimmt testen werde.
Den perfekten Twitter-Client gibt es nicht. Die meisten haben ein paar gute Ideen, alle haben Dinge die einen stören. Meiner Meinung nach sollte man sich ein Programm aussuchen und sich daran gewöhnen. Irgendwann erkennt man dann die Ideen der Programmierer oder diese ändern ihre. Meine TOP3 sind: